FarbWandel
Eine Mauer auf einem Gelände, auf dem in der Vergangenheit eine Fabrik stand. Es ist Wochenende, frühmorgens.
Die ersten Sprayer*innen sind bereits am Werk. Sie haben sich einen Platz an der Mauer gesichert, um ihre Kunstwerke an ihr zu verewigen. Auch wenn dies nur für kurze Dauer an diesem Ort sein wird.
Graffiti, überall in Berlin zu finden, haben längst ihr Schmuddelimage verloren. Vielmehr nutzt man sie heute als gestalterische Elemente, um Häuserfassaden aufzuhübschen und bunt zu gestalten. Auf der anderen Seite gibt es immer noch viele Graffiti, die illegal aufgetragen werden. Umso wichtiger ist es, öffentliche Flächen zur Verfügung zu stellen, an denen sich die Künstler_innen frei entfalten können, ohne dass sie Angst haben müssen, danach eine Anzeige zu erhalten.
Die Fotoarbeit „FarbWandel“ betrachtet einen solchen Ort des Geschehens über ein Jahr hinweg. Wie wandelt sich dieser und bringt immer neue Farben hervor.
Doch wie an vielen Stellen in Berlin, sind gerade öffentliche Flächen sehr begehrt und werden einer anderen Nutzung zugeführt. So sind die Tage des Geländes und seiner aktuellen Nutzung gezählt. Die Graffitimauer, der Fußballplatz und das Basketballfeld werden einem Grundschulneubau weichen.
Die Sprayer und Sprayerinnen werden weiterziehen und neue Flächen für ihre Werke entdecken.